Sonntag, 20. Juli 2008

Tag 3: Prags – Tirolo

Sonntag 06.07.08 - Tag 3:

Das Frühstück hier ist top (im Nachhinein kann man sagen eines der besten der Tour) und wir stärken uns kräftig denn wir haben noch viel vor.

Wir wussten das wegen dem Radrennen die Straßen nach Toblach zeitweise gesperrt sein könnte, doch zu unserer Freude hatten wir hier kaum Behinderungen. Etwas später Richtung Cortina wurden wir ein paar Mal kurz gestoppt weil Mountainbiker der Weg kreutzen, das war bis jetzt alles.
Was aber sehr negativ und überraschen ins Gewicht fiel war eine Polizeiansprache die sich Michi anhören musste weil er an stehenden Autos vorbei fuhr um sich bei Dieter einzureihen. „„Überholen“ an unübersichtlichen Stellen kosten hier 100€ und den Schein“. Ich sah die beiden bereits sprechen/diskutieren/aufpuddeln deshalb blieb ich sicherheitshalber hinter den Autos. Vielleicht eine sehr glückliche Entscheidung, denn ich weiß nicht ob den Polizisten ein dritter Motorradfahrer nicht noch mehr gereizt hätte.

So kam Michi noch mit einer Verwarnung durch und wir konnten unsere Reise bis zum Lago di Misurina fortsetzen. Dort erklommen wir in voller Motorrad-Montur den Weg zu einer kleinen Kapelle um dort unauffällig einen Cash zu suchen. Naja und das ging … sagen wir mal „ned sooo einfach“: Wanderer ganzkörper-gehüllt im Motorradgewand sind so unauffällig wie ein beschmückter Christbaum in mitten eines Sommerklee-Feld oder ne Giraffe mit Schwimmflügerl im Pinguin-Becken.

Nach unseren erfolgreichen Ausflug und Dieters geschickter Navigation durch Cortina war es so seit:
Ein Motorrad. Eine Fahrerin. Ein Berg. -> Falzerego – ein Berg der Silvis glücklich macht. (und bevor ich noch in den Kampf gegen das Unrecht abscheife, denn ich hab jetzt irgendwie den Slogansprecher vom Nightrider im Ohr: fassen wir das ganz mal lieber zusammen: Falzerego! JAAAAAAA! *quiiiiiiiitsch* … *hehe*)
Is mein Berg. Bleibt mein Berg. Und so hatte ich die ganze Zeit ein seliges Lächeln uns eins meiner beiden Falzerego-Lieder auf den Lippen (Für die extrem wissbegierigen unter euch: Natürlich singe sie euch gerne mal bei nen Bier vor, aber im Prinzip ist es „Barcelona“ und „Hei-di“ sehr sehr angelehnt). Am Gipfel des Falzeregos zweigt der Passo di Valparola ab, deshalb konnten wir die südwestliche Seite des Passes nicht mehr befahren. Aber wie sag ich immer besser ein halber Falzerego wie kein Falzerego. (außerdem hat mich Dieter auf diesen Teil seiner Planung schon lange genug hingewiesen dass ich mich darauf einstellen konnte *zwinker*)

Über den Valparola der auch nicht von schlechten Eltern ist ging es dann bis nach Corvara… und dass war es dann auch. Touro finito! Passi absolutemente gesperrti (oder so ähnlich)
Wir stehen an in Corvara weil die hier anschließenden Pässe noch 5 Stunden für ein Radrennen gesperrt sind. Haben uns die Radfahrer doch noch erwischt. Unter großem Grummeln planen wir unsere Tour um und fahren ca. 25 km zurück.

Natürlich wären wir nicht in Südtirol wenn wir nicht auch eine top Ausweichstrecke parat hätten. Es geht nochmals über den Valparola (diesmal hinauf) und über das bis jetzt noch nicht befahrene Seite des Falzeregos hinunter und dann folgen wir der Marmolada.

Während unseres Halts beim Passo di Fedáia werden wir vom Regen überrascht und so ziehen wir uns unter dem großen Sonnenschirm der Dachterrasse und fahren über Canazei und den Passo di Costalunga und den Passo Nigra nach Bozen wo wir wieder auf die ursprünglich geplante Strecke kommen.

Die Durchfahrt durch Bozen stellt sich nicht nur als tropfen sondern auch sehr beschwerlich heraus, umdrehen auf nassen Kopfsteinpflaster und mehrere aufeinander folgende Kreisverkehre die die Orientierung nicht leichter machen, und dann trennt uns eine Ampel und Dieter ist weg. Und damit heißt es uns 2 Mal an einen Tag verloren das kostet dich ne Runde … und diese einfordernde Zeichen erkennt Dieter bereits aus der Ferne als wir ihn wieder finden. Und er zahlte und es war das letzte Mal während der Tour, dass wir uns verloren. … Aber ich greife voraus.

Gemeinsam folgen wir nun Dieters gefunden richtigen Weg aus Bozen zugleich zum Mendelpass … und es schüttet inzwischen. So suchen wir in einer Tankstelle Schutz vor den schlimmsten und machen uns dann als es etwas leichter wird doch über den Pässe auf nach Meran. Natürlich gibt uns auch diese Stadt einige Aufgaben auf die richtige Ausfahrtsrichtung zu erwischen. Aber es hilft alles nichts … wir sind nass wir sind müde und so suchen wir in der Umgebung ein Zimmer und landen in Tirolo oder Dorf Tirol (Teilweise bei den Wegweisern mit Tirol angeschrieben … was zuerst durchaus verwirrend war). Im Haus Schönbrunn steigen wir ab, 30€ pro Nacht, aber wunderschöne große Zimmer und ein sehr gutes Frühstücksbuffet inkludiert … und ein Föhn, denn man morgens noch verwenden kann um kurz die Stiefel aufzutrocknen.

Keine Kommentare: