Sonntag, 20. Juli 2008

Tag 9: [Ruhetag] La Bresse

Samstag 12.07.08 - Tag 9 (Ruhetag)

Wir haben 2 Zimmer in einer Pension am Berg gefunden. Unsere Gastgeber ist ein altes französisches Ehepaar, dass anfangs sehr schnell mit seinen Eigenheiten auffällt. Die Dame des Hauses erklärt jeden einzelnen von uns wo welcher Lichtschalter zum Licht abdrehen ist – mit individueller Vorführung. Wir werden gebeten die Stiefel auszuziehen. Man zeigt uns welche Türen wir immer geschlossen halten sollen. Das erste Lächeln entfleucht ihr erst als sie erfährt dass wir keine Deutschen sind. Ihr Mann sitzt zu der Zeit im Büro und redet nicht soooo viel.

Während unseres 2 tägigen Aufenthalts und vielen französischen Ansprachen (die dazwischen immer wieder abgetestet wurden … nach einen „Das habt ihr jetzt nicht verstanden, oder ?“ haben sich die Burschen angewöhnt mit einer Zusammenfassung das Gegenteil zu beweisen. (*hust* und so haben sie die Dame verwöhnt denn damit ging irgendwann mein „Doch, doch, ich hab verstanden“ nicht mehr durch)) lernten wir uns besser kennen. Und mir schien das mit ihren Bikervorbehalten auch ihre Hausdrachenart schwand (oder sie war einfach nur schlichtweg beeindruckt wie gut wir das Licht abdrehte oder die Türen schließen konnten – diese Möglichkeit möchte ich natürlich auch nicht ausschließen).

Beim Frühstück bekamen wir eine Sonderbehandlung zu dem Brot mit den 7 verschiedenen hausgemachten Marmeladen servierte sie uns zusätzlich Käse. Zuerst waren wir leicht verwundert, denn neben der Butter lagen 5 Scheibchen (was ist eigentlich die Verniedlichungsform von Scheibchen?) im Ausmaß von 5 x 1,5 x 0,2cm … also für eine Scheibe Brot reichend – wenn man diese Ausbeute dann geschwisterlich durch 3 teilt, bleibt jeden eine Idee das der Käse gut wäre wenn man mehr hätte. Aber als ich bedachte dass sie wohl nie ein echtes Käsefrühstücksbuffet gesehen haben und erkannte dass die französische Gastfamilie das übliche reine-Marmeladen-Frühstück bekam – wusste ich doch ihr bemühtes Entgegenkommen sehr zu schätzen.

Die Dame des Hauses erzählte uns auch vom Monte impossible – Berg-Gatsch-Erklimmungs-Rennen das nächste Woche auf dem Hang gegenüber stattfinden wird – ein Berg mit bis zu 45% Steigung und dies ging in unsere Tourgeschichte als „Monte impossible, der Erste,“ ein.

Während unseres Erholungstags wurde das Wetter allerdings nicht beständiger: grau-in-grau, Wind, etwas Regen oder eine Mischung aus alldem. Während eines kurzen Spaziergang pflückte ich mir einige Blumen fürs Haar (trotz meiner ersten Idee dann doch nicht farblich abgestimmt mit dem Regengewand), aber es war zu ungemütlich draußen, auch unser Versuch an der frischen Luft Karten zu spielen war bald „gone with the wind“, also zog ich die durchaus entspannende (und sehr das bereits beanspruchte Sitzfleisch schonende) Methode der im-Bett-mit-einem-guten-(Anhalter)Buch-Zeitverbringung vor. Den Abend verbrachten wir wie den Abend davor, nachdem wir vom Essen im entfernter gelegenen Zentrum zurückkamen mit 2 Flaschen Rotwein am Zimmer. *g* ein schöner Abend, aber wieder ein Äutzelchen Wein zu wenig.

Keine Kommentare: