Sonntag, 20. Juli 2008

Tag 8: Les Marais – La Bresse

Freitag 11.07.08 - Tag 8:

Ca 330 km brachten wir hinter uns ... über goldige grüne Hügel und durch taunasse Wälder, entlang des Bilderbuch-Lac de St.Point (der alles zu bieten hat was ein Bilderbuchsee so braucht: tiefblaues, klares Wasser, kleine Schiffe, oder im Flachen bunte Seerosenkolonien, unter verträumten Holzstegen). Später schlängelte sich unser Weg den Flussbett der Doubs entlang, während uns steinerne Steilwände umschlossen. Sehr beeindruckend. Und dieser bezaubernder Fluss wurde dann auch für lange Zeit zum Streckenthema: Zuerst begleiten wir die Doubs selbst, ab Pierrefontain les Varans folgten wir der Lauf der Dessoubre 30km bis sie (ihreszeichens mündend) uns wieder den Weg zur Doubs wies und dort konnten wir dann sogar durch die Büsche einen kurzen Blick auf ein paar fischende Graureiher erhaschen. Einer der Graureiher flog auch noch über uns hinweg – und neben diesen Naturbeobachtungen wichen wir hunderten von Schmetterlingen im Rahmen des allbeliebten Ui-da-rast-ein-Schmetterling-auf-mich-zu-Dück-dich-Biker-Parcours, suchten die Straße nach Steinen, Rollsplitt oder Schotteransammlungen ab und genossen zwischendurch die kurvige Umgebung. Aber ihr seht schon: viel zu viel zu sehen und zu tun, um auch noch schnell zu fahren – und ehrlich blind vorbeidüsen hätte das Gesamtarrangement gar nicht verdient!

Unser Weg durch Burgund führt auch über die D121 die für mich als buntes Straße in die Tourgeschichte eingeht. Auf unserer bisherigen Reise kam wir an einigen roten Gestein vorbei und so war der roten Asphalt den wir auch schon befuhren hatten durchaus berechtigt. Und natürlich ist mir bewusst dass Asphalt auch in mehrere Grautönen in Erscheinung treten kann, aber auf diese Straße war ich nicht vorbereitet. Seht selbst – leider versäumte ich dieses Kunstwerk zu fotografieren, aber ich hab es mal für euch nachempfunden:

Und ich muss sagen diese Straße stellte sogar dem bereits bestaunten und sehr beeindruckenden Straßenabschnitt mit den wahnsinnig verschnörkelten Picasso-Bitumenstreifen in den Schatten.

Bei unseren kurzen Stopp in Belfort erkennen wir schnell was als nächstes passieren wird – man bekommt einfach eine gewisse Routine in „Na bitte ned!“ schreien: Es zieht zu. Aber wir geben nicht auf und machen schnell vielleicht können wir ja dem Wetter davon fahren. (Interessanterweise hoffen wir noch immer (gegen die Tradition dieses Urlaubes) dass es uns einmal gelingen könnte).

Die geplanten Cols erfreuen durch ihre Bauart und schöne Befahrbarkeit (sowie die ihre pure Col-igkeit an sich): Ballon d’Alsacs, Col de Bussang, Col de Barmont … dummerweise spielt das Wetter mit uns zu dieser Zeit schon wieder Regentropfen-foppen: Es tröpfelt … Ahhhh – es hört auf! …. Es beginnt leicht zu regnen -> wir ziehen uns um … es hört auf zu regnen -> wie dampfen vor uns hin… -> wir garen vor uns hin … So geht das nicht: -> wir ziehen uns um … 15 Minuten später beginnt es zu regnen.
Wieder mal fällt mir Dieters Aussage von ein paar Tagen ein „ Das Wetter bräuchte einen Kopf … und einen Hals, den man zudrücken könnte“. Wiedermal beschließe ich dass ich daheim das blödes-Wetter-wenn-ich-ne-Qualquappe-mit-ner-Pudelmütz-wär-würd-mich-das-Wetter-nicht-stören-Lied auszuarbeiten. Und ja es bekommt ne tropfende Biker-Strophe.
Sei’s denn, auf alle Fälle reicht’s!. Wir suchen wieder mal nen Supermarkt mit angeschlossener Tankstelle und ein Quartier (diesmal für 2 Nächte)

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